Adaptogene

Adaptogene

"Gegen Müdigkeit, Stress und Erschöpfung ist ein Kraut gewachsen."

Früher oder später im Leben stehen wir vor besonderen Herausforderungen. Ganz natürlich streben wir z.B. nach beruflichem und sportlichem Erfolg. Das persönliche Wachstum erreichen wir nicht in unserer Komfortzone, wir gehen über unsere Kräfte hinaus.

Aber was passiert, wenn wir im Hamsterrad der Pflichten und Sorgen gefangen sind und keine Aussicht auf eine Änderung der Situation besteht?

Das Leben ist schön und ein Balanceakt; jede körperliche und mentale Anstrengung muss durch eine angemessene Regenerationsphase ausgeglichen werden.

Auch nach Monaten des Lockdowns, des Nichtstuns und allen gegenwärtigen Existenzängsten ist es möglich gestärkt und positiv ins normale Leben zurückzufinden.

Adaptogene sind hier eine besondere und effektive Unterstützung.

Zu den Adaptogenen zählen eine Vielzahl von Pflanzen, deren sekundäre Pflanzenstoffe sich positiv auf den Körper auswirken. Die bekanntesten Adaptogenen sind:

  • Rhodiola
  • Eleutherococcus
  • Ashwagandha
  • Schisandra und Vitalpilze, wie z. B. Cordyceps.

Die Indikationen dieser wertvollen Pflanzen sind vielfältig.

Sie senken die Belastung in Stresssituationen und erhöhen die Stressresidenz. Nachgewiesen ist bei einigen Pflanzen eine herzschützende Wirkung und Schutz vor Langzeitschäden bei Dauerbelastung.
Sportler nutzen die Eigenschaft, um die Fitness zu verbessern und die Regernationszeit zu verkürzen. 

Der Körper wird resistenter gegen Umwelteinflüsse wie Hitze oder Kälte.

Bei psychischen Beschwerden, wie Konzentrationsstörungen, Depressionen, Mobbing und Problemen beim Lernen, können Adaptogene ein Fels in der Brandung sein. Auch beim Abnehmen können Adaptogene unterstützend eingesetzt werden.

Stimulanz versus Adaptogen

Gefangen in einer unendlichen Liste von Dingen, welche wir unbedingt erledigen müssen, welche nicht aufgeschoben werden können und Problemen, welche sich vielleicht zurzeit nicht lösen lassen, schleichen sich ganz still und heimlich Rituale ein, welche sich negativ auf den Körper auswirken können. Schlafmangel oder Schlafstörungen gesellen sich schnell dazu und feuern den Stresskreislauf an.

Wichtig zu sagen ist: Wenn ein Schlaf von acht Stunden oder mehr kein ausreichendes Erholungsgefühl hinterlässt, dann ist dies als bedenklich anzusehen.

Das Essen wird vernachlässigt, entweder zu viel, zu wenig oder ungesund. Über den Tag wird gern zu Kaffee oder Energiedrinks gegriffen und abends zum „Runterkommen“ ist der Alkohol nicht weit oder die XXL-Tafelschokolade.

Stimulanzien wie Coffein, Nikotin, Alkohol wirken nur kurzfristig und unterstützen den Körper nicht in dieser Notsituation. Hier wirken Adaptogene gezielter.

Wirkung

Adaptogene wirken auf die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrindenachse. Durch regulativen Einfluss auf die Neurotransmitter, erhöht sich die Stressresistenz und baut einen stressabschirmenden Effekt auf.

Adaptogene wirken regulierend auf die Ausschüttung von Adrenalin, Noradrenalin und Kortisol.

Stressaktivierter c-Jun N-terminaler Kinasen (JNK), Chaperone, Stickoxide werden inhibiert, so dass die zirkulierende Menge an Kortisol gemindert wird. Die energiezerrende mitochondriale Funktion wird normalisiert, die ATP-Produktion normalisiert sich und bringt mentale Leistungsfähigkeit und körperlichen Ausdauer zurück.

Stimulanzien hingegen entwickeln schnell eine Toleranz und bergen ein Abhängigkeitspotenzial; zudem sind Nebenwirkungen zu beobachten. Wichtigste Nebenwirkungen von Stimulanzien sind Hypertonie, Tachykardie, Schweißausbrüche, Gefühls- und Effektstörungen und Beeinflussung des Schlafes.

Vorteile für den Einsatz von Adaptogenen

  • Schnelle Wirkung
  • Langzeiteinahmen sind möglich
  • Verursachen keine Schlafstörungen
  • Keine Stimulanzien-ähnliche Nebenwirkungen
  • Besonders wirksam bei Müdigkeit und Erschöpfung
  • Gute Verträglichkeit
  • Kombination mit Mineralstoffen, Aminosäuren möglich bzw. sinnvoll
  • Kombination mit verordneten Medikamenten möglich

Literaturverzeichnis

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