In den Sommermonaten haben wir ein paar Zimmer mehr: den eigenen Garten, Balkon, die Terrasse oder den Park, die Wälder und Wiesen. Unser Leben findet nun vermehrt draußen statt.
Damit unsere Haut weiter als Schutzorgan funktioniert, ist es wichtig, sie mit nährenden Produkten zu pflegen. Dafür gibt es unzählige Produkte. Doch aufgepasst, nicht alle verwöhnen unsere Haut nachhaltig. Produkte, in denen Erdöl enthalten ist, machen zwar bei den ersten Anwendungen einen samtigen Eindruck auf unserer Haut, doch dies ist wie ein Film, quasi wie eine dünne Plastikschicht auf der Haut und nichts Nährendes, das von der Haut aufgenommen wird und Bausteine liefert, damit unser großes Organ seinen Aufgaben weiterhin nachgehen kann.
Unsere große Hülle mit einem gesunden Mikrobiom hat ihre Stärke darin, das Innere vom Außen zu schützen, indem gewährleistet wird, dass unsere guten Bakterien das leicht saure Milieu halten, damit keine Krankheitserreger in uns eindringen. Außerdem reguliert sie den Wasserhaushalt. Dies merken wir bei diesen sommerlichen Temperaturen an der vermehrten Schweißbildung, die aber wiederum die Niere entlastet, vorausgesetzt, wir trinken genug.
Unsere Haut atmet sozusagen, wenn sie offenporig bleibt. Du kannst die natürliche Hautbarriere unterstützen, indem du
- genug trinkst! Wenn du viel schwitzt, trinke dementsprechend mehr, am besten stilles Wasser oder leichte verschiedene ungesüßte Kräutertees
- Trockenbürstungen anwendest
- dich nur kurz (10-15 Minuten) der direkten Sonnenstrahlung aussetzt und dich langsam an die Kraft der Sonnenstrahlen annäherst. Je nach Grundpigmentierung sind für einige Menschen schon 7 Minuten zu lang und die ersten Anzeichen eines Sonnenbrandes zeigen sich. Für Andere kann eine halbe Stunde eine leichte Bräunung hervorrufen.
- dich schlau machst, welche Sonnencremes für dich geeignet sind. Am besten solche, die kein Erdöl (Vaseline & Paraffine) und Titanoxid enthalten
- mit wenig Duschgel (am besten in Bio-Qualität), besser jedoch mit Natur-Seifen dich wäschst und dich danach mit biologischen nativen Ölen oder biologischen Fertigprodukten eincremst.
Übrigens ist unser Schweiß auch gleichzeitig ein leichter Sonnenschutz. Haselnussöl enthält von Natur aus einen LSF von 4. Das ist natürlich nicht geeignet, um stundenlang am Strand zu liegen, jedoch eine hautstärkende Wahl.
Auf jeden Fall verhindere die Kombination von Erdölprodukten mit ätherischen Ölen. Denn die ätherischen Öle haben die Fähigkeit, das Erdöl in den Körper mit „hineinzuschleusen“. Dort kann es aber nicht verstoffwechselt werden. Wenn du aus beruflichen Gründen in der Klinik zum Beispiel deine Hände zu „einem Cremehandschuh“ machst, dann wasche deine Hände sorgfältig, bevor du deinen Körper mit natürlichen reichhaltigen Produkten, in denen ätherische Öle enthalten sind, pflegst.
Das gilt auch für die Physiotherapie, falls dort mit Lotionen auf Erdölbasis massiert wird. Übrigens heißt „dermatologisch getestet, gut verträglich, intensive Hautpflege und Profiqualität“ leider gar nicht, dass dort natürliche Bestandteile verwendet werden. Leider ist dort oft Erdöl enthalten. Dies gilt auch für viele Produkte aus der Apotheke.
Wie kannst du dich nun gut im Sommer pflegen?
Wenn du nach dem Duschen die Haut leicht feucht lässt, dann kann ein fettes Öl, wie Mandelöl oder Aprikosenkernöl, wunderbar in die Haut einziehen. Es ist sogar möglich, sich der Öle aus der Küche zu bedienen, wenn sie in nativer und Bio Qualtät vorhanden sind. Rapsöl zieht relativ schnell ein, Sonnenblumenöl bleibt etwas länger auf der Haut und kann auch gerne für Massagen genutzt werden. Olivenöl ist ein eher wärmendes Öl mit vielen tollen Eigenschaften durch eine erhöhte Konzentration an Tocopherolen. Alle hier genannten fetten Öle haben eine Gemeinsamkeit: sie sind reich an verschiedenen ungesättigten Fettsäuren, die das Immunsystem der Haut und bei innerlicher Einnahme auch die des Darms stärken.
Wenn du ein fettes Öl auf deine trockene Haut gibst, dann zieht es nicht so leicht ein, was von einigen als sehr unangenehm empfunden wird und tatsächlich die Haut auch austrocknen könnte.
Von daher lass deine Haut die Emulsion selber machen, indem du dein Körperöl auf die feuchte Haut gibst. Oder du wendest ein Hydrolat zuvor an. Diese tollen Pflanzenwässer, wie zum Beispiel Rosenblütenhydrolat oder Orangenblütenhydrolat, pflegen deine äußere Hülle enorm.
So kannst du ganz leicht auf Emulgatoren und Konservierungsmittel verzichten.
Natürlich kannst du dein Körperöl auch beduften und gleichzeitig damit wirkungsvoller machen.
Sehr hautpflegend und stärkend sind Jasmin, Ylang Ylang, Iris, Benzoe siam, Myrrhe, Rosengeranie, Palmarosa, Rose und Lavendel u.a. Du kannst auf eine 50ml Flasche insgesamt 12 Tropfen der ätherischen Öle geben.
Meine Lieblingsmischung ist:
- 20ml Mandelöl
- 20ml Aprikosenkernöl
- 10 ml Nachtkerzenöl
- 2 Tropfen Benzoe siam
- 1 Tropfen Ylang Ylang
- 3 Tropfen Jasmin 4%
- 4 Tropfen Grapefruit
Für die heißen Tage noch einige Tipps:
- Stelle deine Hydrolate in den Kühlschrank und sprüh hin und wieder Gesicht und Dekolleté ein.
- Gib auf einen Fächer 1 Tropfen Pfefferminzöl und fächele dir Kühle zu
- Nimm ein kleines Stofftaschentuch, halte es unter kaltes Wasser, wringe es aus und lege es um deinen Handpuls/ beide Handpulse
- verwöhne deine Füße am Abend mit einem kühlen, nicht zu kaltem Fußbad. Dazu kannst du gerne 1 Esslöffel Meersalz ins Waschwasser geben und danach die Füße im Bett noch einölen oder mit der pflegenden Sheabutter eincremen
- Gebe in eine Karaffe einen Esslöffel Zitronensaft und 1 Tropfen Grapefruit und fülle diese mit einem Liter kühlen Wasser auf. So hast du etwas Schmackhaftes und trinkst mehr.
- Nach dem Sonnenbaden empfiehlt es sich, die Haut mit Aloe Vera zu pflegen. Die Aloe schenkt unserem Abgrenzungsorgan viel Flüssigkeit. Es gibt dies als Gel oder als Öl zu kaufen
- Falls du tatsächlich einen Sonnenbrand bekommen hast, dann kannst du deine nun empfindliche Haut mit Johanniskrautöl wieder in Balance bringen. Die ätherischen Öle von Lavendel fein, Cistrose, Karottensamen und Immortelle wirken hautregenerierend. Du kannst deine 50ml Flasche Johanniskrautöl mit insgesamt 12 Tropfen ätherischem Öl anreichern. Falls du gerne eine leichte Kühlung dabei haben möchtest, dann gebe 2 Tropfen Pfefferminze mit in die Mischung.
Hier noch einige Firmen, bei denen du alles rund um ätherische Öle, Naturkosmetik und mehr findest:
- Primavera life GmbH
- Vivere shop
- Bahnhofapotheke Kempten
- Vegaroma
- WADI ätherische Öle von Prof. Wabner
- Farfalla
- Oshadi
- Aromapflege Evelyne Deutsch
Möchtest Du mehr über die Wirksamkeit und Anwendung ätherischer Öle erfahren, melde Dich gern für unsere Ausbildung zur Ausbildung zur Aromatherapeut*in/Aromapfleger*in an!
Ich wünsche euch allen einen wunderschönen Sommer voller Freude und Dankbarkeit.
Herzlichst, Ina Weppler
Praxis Irisina
Am Berg 9
35066 Frankenberg
06451-4087053