Homöopathie bei Heuschnupfen

Homöopathie bei Heuschnupfen

Wenn die Temperaturen steigen, dann beginnt auch die Heuschnupfensaison in unserer Region.

12-15% der Bevölkerung sind hierzulande von diesem Leiden betroffen. Homöopathisch kann man Heuschnupfen auf zweierlei Weise behandeln:

Zum einen erfolgt die Behandlung der akuten Symptome während der Pollensaison mit den jeweils passenden homöopathischen Akutmitteln.

Alternativ - oder auch im Anschluss daran – ist eine tiefer gehende Konstitutionsbehandlung nach den Regeln der klassischen Homöopathie sinnvoll.

Die Behandlung der akuten Beschwerden

Nach dem Ähnlichkeitsprinzip können passende homöopathische Mittel für akute Beschwerden  auch von Betroffenen selbst mit Hilfe von homöopathischen Selbsthilfe-Ratgebern (z.B. https://shop.kvc-verlag.de/buecher/was-tun-bei/179/heuschnupfen) zur Linderung eingesetzt werden.

Wichtig ist jedoch, dass die individuellen Symptome der Person dem Wirkungsbild des Mittels möglichst ähnlich sind.

Tränen oder jucken die Augen? Ist die Nase verstopft oder läuft sie? Sind die Absonderungen scharf oder mild?
Besonders wichtig sind die so genannten „Modalitäten“: Was bessert und was verschlimmert die Beschwerden (z.B. Wärme oder Kälte, Ruhe oder Bewegung, bestimmte Zeiten, Aufenthalt im Freien oder drinnen…)?

Im Folgenden nun eine kurze Beschreibung einiger Akutmittel mit ihrem typischen Wirkungsspektrum:

 Allium cepa D6, (Küchenzwiebel)

Typisch ist ein dünner, wässriger Ausfluss aus der Nase und tränende Augen.

Der Nasenausfluss ist – im Gegensatz zu den Tränen-  beißend und kann Nasenflügel und Oberlippe reizen, was zu Rötung und einem Brenngefühl führt, Häufiges Niesen kann die genannten Beschwerden begleiten. Auffallend ist die Verbesserung der Symptome an frischer Luft und die abendliche Verschlimmerung drinnen. 

Euphrasia D6 (Augentrost)

ist dagegen angezeigt bei brennendem Tränenfluss, der die Augen reizt. Die Augen sind gerötet, während der Fließschnupfen hier mild ist. Helles Licht und Aufenthalt im Wind lassen die Augen noch mehr tränen.

Euphrasia gibt es auch als Augentopfen.

Galphimia glauca D6 oder D12 (kleiner Goldregen)

Alles fließt: Reichlicher Tränenfluss mit Jucken und Rötung der Augen, juckende Nase, häufiges Niesen und Fließschnupfen.

Zu diesem Mittel gab es mehrere Studien die bestätigten, dass insbesondre die Augensymptome sehr gelindert werden konnten (https://www.carstens-stiftung.de/artikel/homoeopathie-bei-heuschnupfen.html).

Die Anwendung kann auch prophylaktisch erfolgen: ca. sechs bis acht Wochen vor der Heuschnupfenzeit sollte man mit der Einnahme von  1 x täglich 5 Globuli Galphimia glauca D12 beginnen.

Im akuten Stadium wird empfohlen, zu der Potenz D6 zu wechseln und 3 bis 6 x täglich. 3-5 Globuli einzunehmen; die Häufigkeit der Gabe soll bei Besserung wieder reduziert werden.

Luffa operculata D6 (Schwammgurke)

Bei Patienten, die Luffa brauchen ist alles trocken. Typisch ist eine hartnäckige Verstopfung der Nase mit trockenem Rachen und trockenen Augen. Frische, insbesondere feuchte Luft verbessert das Befinden.

Luffa ist geeignet, die Nase frei zu machen und den Schleimfluss in Gang zu bringen.

Nux vomica D6 (Brechnuß)

Die Nase kann verstopft sein oder der Schnupfen fließt reichlich. Auffallend ist  eine Verschlechterung am Morgen sofort nach dem Erwachen. Niesattacken und allgemeines Unwohlsein sind dann besonders ausgeprägt. Die Beschwerden werden meist von Ungeduld, Reizbarkeit und dem Gefühl, von der Krankheit stark beeinträchtigt zu sein begleitet. Durch Wärme, Ruhe und das Vermeiden geistiger Anstrengung fühlt der Patient sich besser.

Natürlich gibt es noch viele andere homöopathische Mittel, die in Frage kommen und differenziert werden müssen, da die Wirksamkeit am besten ist, wenn das Mittel möglichst genau passt.

Für die Dosierung von homöopathischen Mittel zur Selbstbehandlung werden  niedrige Potenzen empfohlen, z.B.

3 x täglich  (im Akutfall vorübergehend auch häufiger)
3-5 Globuli  des passenden Mittels in der Potenz D6.

Die Globuli im Mund zergehen lassen, ca. 15 Minuten davor und danach nichts essen oder trinken.

Bei einer Behandlung durch ausgebildete Homöopathen kommen meist höhere Potenzen zum Einsatz (z.B. C30 oder C200).

Die homöopathische Konstitutionsbehandlung – individuell und ganzheitlich zugleich

In der Homöopathie gehen wir davon aus, dass der Körper Symptome entwickelt wenn die Lebenskraft aus dem Gleichgewicht geraten ist. Da aus ganzheitlicher Sicht alles zusammenhängt, werden bei einer klassisch homöopathischen Konstitutionsbehandlung neben der Familienanamnese und anderen Krankheiten auch das seelische Befinden, Charaktereigenschaften und allgemeine Vorlieben oder Abneigungen einer Person berücksichtigt, um das individuell passende Mittel zu bestimmen.

Dieses individuell passende, ganzheitlich wirksame homöopathische Mittel unterstützt über eine Stärkung der Lebenskraft die Selbstheilungskräfte des Körpers. Dadurch reduzieren sich die Symptome auf verschiedenen Ebenen, individuelle Anfälligkeiten und Beschwerden nehmen ab, die Gesundheit wird langfristig robuster.